Kontenmodell Vermögensaufbau Sparen

Wie dir das 3-, 5- oder 7-Kontenmodell hilft, deine Finanzen clever zu strukturieren!

Das 3-, 5- oder 7- Kontenmodell hilft dir, deine Finanzen clever zu strukturieren. Lies hier, wie du die Modelle vorteilhaft für dich einsetzt und mit einem soliden Vermögensaufbau in deine finanziell sorgenfreie Zukunft gehst.

Inhalt

Was hat das Kontenmodell mit einer Reise zu tun?

Vielleicht kennst du das Sprichwort „Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“ So verhält es sich auch mit deiner (Finanz)Reise. Wenn du nicht weißt, was das Ziel deiner Reise ist, was du mit deinen Anlagen erreichen willst, dann wird es dir auch nicht (oder nur sehr schwer) gelingen, die sich bietenden Wege zu erkennen.

Ein gutes Beispiel, um den Umgang mit deinen Finanzen zu skizzieren ist meines Erachtens die Vorbereitung auf eine längere Reise.

So individuell, wie die Auswahl des Reiseziels oder die Art des Urlaubs ist, so individuell ist auch deine finanzielle Situation. Es gilt bei beiden Vorhaben, sich klar zu machen, wo du aktuell stehst, was dich erwartet, worauf du achten musst, welche Risiken dir begegnen können, welche Anstrengungen dir bevor stehen, was du delegieren kannst und was du in Eigenregie unternehmen willst.

Es ist ein gravierender Unterschied, ob du als gut trainierter und erfahrener Alpinist eine mehrtägige Wandertour durchs Hochgebirge planst oder als gesundheitlich eingeschränkter, All-inclusive-Tourist ein Urlaubsresort in sonnigen Gefilden anstrebst.

Du wirst dich unterschiedlich vorbereiten müssen, unterschiedliche Dinge mitnehmen und letztendlich auch ganz andere Ziele verfolgen.

Genau so verhält es sich auch mit deinen Finanzen.

Es macht sehr viel aus, ob du in einem sicheren Angestelltenverhältnis mit regelmäßigen monatlichen Gehaltszahlungen, gesetzlicher Sozialversicherung und – im Idealfall – mit einer großzügigen betrieblichen Altersvorsorge kalkulieren kannst.

Oder ob du, auf der anderen Seite, als Selbständiger/Freiberufler deinen Traum von Freiheit und Selbstbestimmtheit auslebst, mit dem Wissen um die Notwendigkeit, dass du dich um all die dich umgebenden Risiken (Krankheit, Verdienstausfall, Umsatzrückgang, Altersvorsorge, Investitionsnotwendigkeiten etc…) selbst kümmern musst.

Welche Kontenmodelle gibt es?

Für die Strukturierung deiner Finanzen ist es durchaus ratsam sich mehrere Konten mit unterschiedlichen Zwecken und Zielen einzurichten. Damit soll erreicht werden, dass es keine Vermischung zwischen den einzelnen Zielen gibt und du den Überblick behältst.

Es gibt unterschiedliche Kontenmodelle: 3-, 5-, 7- oder im Einzelfall sind sogar 10-Kontenmodelle möglich.

Das 3-Kontenmodell

3-Konten-Modell Girokonto

Als Basiskonto für alle Modelle gilt dein Girokonto. Über dieses wird dein „normaler Zahlungsverkehr“ abgewickelt.

Egal, ob es deine Gehaltszahlung ist, der Dauerauftrag für die Miete oder die Abbuchung deines Beitrages fürs Fitnessstudio – alles läuft über dein Girokonto. Damit kommt dem Girokonto eine zentrale Rolle zu.

Mein Tipp: Achte auf Kostenfreiheit. Viele Banken verknüpfen ein kostenfreies Girokonto entweder mit einem Gehaltseingang oder mit einer festen monatlichen Mindestsumme, die eingehen muss. Ein Vergleich lohnt sich, oftmals lassen sich dadurch bis zu 100 Euro pro Jahr an Kontoführungsgebühren sparen.

Darüber hinaus ist es wichtig, auf weitere laufende Kosten bspw. für Girokarten, Kontoauszüge oder Kreditkarten zu achten. Auch hier gibt es am Markt viele Anbieter, die für diese Art von Services keine Gebühren berechnen.

Was du im Zusammenhang mit deinem Girokonto auf jeden Fall vermeiden solltest – egal welches Logo deine Bankkarte ziert – rutsche nicht in den Dispo! Die Zinsen, die die Banken dafür berechnen, sind enorm hoch und können ein ordentliches Loch in deine Haushaltskasse reißen je mehr und je länger du „in den Miesen“ bist.

Um dieser Gefahr entgegenzuwirken, empfiehlt sich als zweites Konto der sog. „Not-“ oder „Glücksgroschen“. Not, weil du es in Notzeiten angreifen musst. Glück, weil du es, wenn du es benötigst, zum Glück hast. Du kannst dir aussuchen, wie du es gern betiteln möchtest – ich bevorzuge „Glücksgroschen“.

Den Glücksgroschen solltest du strikt getrennt von deinem regulären Girokonto halten.

Glücksgroschen Notgroschen Sparschwein

Es empfiehlt sich, einen Betrag vom 3- bis 6-fachen deines monatlichen Einkommens hier zu separieren, Selbständige sollten, aufgrund der häufig fehlenden Absicherung im Krankheitsfall, 6 bis 12 Monate Fixkosten abdecken können.

Mit dieser Summe kannst du dann bspw. die Rechnung der Werkstatt für die Reparatur deines Autos begleichen oder, als Selbständige:r, einen längeren Krankheitsfall ausgleichen.

Dieses Konto sollte ein Tagesgeldkonto sein, an welches du, wie der Name schon sagt, täglich rankommen kannst. Kosten für das Konto sollten keine entstehen.

Aktuell erhältst du bis zu knapp 4 % p.a. Zinsen auf Tagesgeldanlagen. Oftmals richten sich diese Angebote jedoch nur an Neukunden und/oder sind zeitlich begrenzt.

Achte bei den diversen Angeboten auch immer auf die Bonität des Anbieters und eine vorhandene Einlagensicherung. 
Im Zweifel nimm lieber ein paar weniger Zinsen bei einem bonitätsstärkeren Anbieter in Kauf. Oftmals sind die paar Euro Mehreinnahmen nicht das höhere Risiko wert. 

Exkurs: Nominalzins vs. Realzins


Der Nominalzins ist der Ertrag, der rein „mathematisch“ gutgeschrieben wird. Beispielsweise legst du ein Festgeld i.H.v. 10.000 Euro für 1 Jahr zu 3,5 % an. Nach einem Jahr erhältst du dein Kapital plus Zinsertrag zurück. Dein nominaler Zuwachs beträgt hierbei 350 Euro.

Dein Gesamtkapital ist nominal gewachsen. Welchen Wert, welche Kaufkraft, es jedoch zu dem Zeitpunkt hat, siehst du erst, wenn du es in Abgleich mit der aktuellen Inflationsrate bringst. Stand heute (03.2024) liegt diese bei ca. 2,5 % p.a.
Für unser Beispiel bedeutet dies, dass die nominal 10.350 Euro an Guthaben einem Realwert von 10.091 Euro (10.350 – 2,5 % Inflation) entsprechen. Der Wert deines Geldes ist also, durch die Berücksichtigung der Inflation, nicht so stark gestiegen, wie es dein Kontoauszug ausweist. Der Realzins (Nominalzins minus Inflation) liegt in diesem Beispiel also nur bei 0,91 %!

Kommen wir zum letzten Konto in diesem Modell. Alles, was du nicht als Rücklage deinem Glücksgroschen zuführst, kannst du auf dein drittes Konto umleiten – Hobby, Spaß und Freizeit. Auch hier empfiehlt sich, im Übrigen wie bei jeder Art des Sparens, den Betrag sofort nach Gehalts-(Geld-)Eingang vom Girokonto automatisch per Dauerauftrag abbuchen zu lassen.

Dieses dritte Konto fungiert für dich als Sammelstelle für Gelder, welche du „für die schönen Dinge im Leben“ ausgeben möchtest: Urlaub, neue Klamotten, Essen gehen, Kinobesuche mit anschließendem Cocktailschlürfen mit Freunden, die Jahreskarte für die Heimspiele deines Lieblingsvereins.

Mit dem 3-Konten-Modell hast du eine erste Basis geschaffen, um dein alltägliches Leben zu gestalten, Rücklagen für Unvorhergesehenes zu bilden und auch den Spaß nicht zu kurz kommen zu lassen.

Ein langfristiger Vermögensaufbau für deine finanziell sorgenfreie Zukunft ist mit dem 3-Konten-Modell jedoch nicht möglich. Gehen wir also den nächsten Schritt!

Das 5-Kontenmodell

Das 3-Kontenmodell stellt die Basis bei der Strukturierung deiner Finanzen dar, es sichert das alltägliche Leben und einen Planungshorizont von 12 oder 18 Monaten.

Für die langfristige Planung und deinen cleveren Vermögensaufbau benötigst du zwei weitere Konten:

4. Investitionskonto/Depot
5. Bildung

Wie du im Exkurs gelesen hast, wird dein Realzins durch die Inflation reduziert. Ein vernünftiger Vermögenszuwachs ist nur möglich, wenn du Renditen erzielst, die langfristig deutlich oberhalb der Inflation liegen! Wie erreichst du das? Im ersten Schritt eröffnest du ein Depot. Achte darauf, keine Depotführungsgebühren zu zahlen. Um dir die Auswahl des passenden Depots zu erleichtern, habe ich einen Depotvergleich für dich vorbereitet.

Im nächsten Schritt richtest du einen Dauerauftrag von deinem Girokonto auf das Verrechnungskonto deines Depots ein und investierst in die Anlage deiner Wahl. Ob es aktiv gemanagte Fonds, ETFs oder Einzelaktien, Anleihen, Rohstoffe oder gar Kryptos sind: Die Auswahl an Möglichkeiten ist riesig und daher auch wunderbar individuell gestaltbar.

Da es nahezu unmöglich ist, den Tiefpunkt an den Wertpapiermärkten zum Kauf zu nutzen, solltest du Sparpläne einrichten. Mit ihnen kaufst du regelmäßig, an einem festen Tag, für einen von dir gewählten Betrag, Anteile an deinen favorisierten Anlagevehikeln. 

Leseempfehlung: 5 Top-Tipps für deinen ETF-, Fonds- oder Aktien-Sparplan! Erhöhe deine Rendite von Anfang an und baue clever Vermögen auf!

Die Erträge, die du mit deinen Investments erzielst (Dividenden, Ausschüttungen, Zinseinnahmen), reinvestierst du am besten auch gleich wieder in dein langfristiges Anlageportfolio. Somit nutzt du den sog. Zinseszinseffekt für dein Kapitalwachstum. Dies bedeutet, dass deine Zinsen wieder neue Zinsen für dich „verdienen“. Je länger du dies praktizierst und je mehr Kapital du damit aufbaust, desto stärker profitierst du von diesem Effekt!

Nun hast du ein viertes Konto eingerichtet und kannst dein Vermögen ertragreich wachsen lassen. Um in die Beschreibung deines fünften Kontos zu starten, möchte ich auf ein Zitat zurückgreifen:

Die beste Investition ist die in sich selbst – sie bringt die meiste Rendite.

Dein 5. Konto ist dein Bildungskonto. Sofern du abhängig beschäftigst bist, werden berufsbezogene Weiterbildungen wahrscheinlich von deinem Arbeitgeber bezahlt. Damit steigerst du den Wert deiner Arbeitskraft – du hast langfristig bessere Chancen, wenn es um Gehaltsverhandlungen oder Aufstiegsmöglichkeiten geht.

Neben deiner Haupttätigkeit solltest du dich auch anderweitig weiterbilden, in dich investieren. Es gibt viele Formate, die dir dafür zur Verfügung stehen. Sei es ganz klassisch als Buch, Onlinekurs, Podcasts oder Videos oder ein 1:1 Finanzcoaching, das dich schnell weiterbringt.

Weiterbildung Bildungskonto

Selbständige sollten dem Bildungskonto in ihren Kalkulationen einen hohen Wert zukommen lassen, denn in unserer schnelllebigen Zeit, die ständig neue Produkte und Techniken hervorbringt, ist es unerlässlich, sich regelmäßig weiterzubilden. Auch, aber nicht nur, für Selbständige bietet sich das letzte Kontenmodell an.

Das 7-Kontenmodell

Das 7-Kontenmodell sollte jede:r Selbständige kennen, aber auch Angestellte können es für sich nutzen!

Ergänzend zu den bereits vorgestellten Modellen gibt es hier das 6. Konto, das Steuerkonto. Eine der wichtigsten, vermutlich jedoch die unbeliebteste Ausgabe, sind Steuerzahlungen. Da Steuerbehörden in der Regel keinen Spaß verstehen, wenn es um die Einforderung von Steuern geht, sollten regelmäßig Rückstellungen gebildet werden. Dazu dividierst du die zu erwartende jährliche Steuerforderung durch 12 und buchst diesen Betrag jeden Monat per Dauerauftrag auf dein Steuerkonto. Sobald die nächste Vorauszahlung ansteht oder der Steuerbescheid vorliegt, kannst du entspannt die Überweisung ans Finanzamt vornehmen.

Das 7. Konto ist das Investitions- und Rücklagenkonto. Dieses Konto deckt planbare Ausgaben und Kosten, die in den nächsten Jahren anstehen. Eine Unterscheidung kann hierbei zwischen privat geplanten und geschäftlich notwendigen Ausgaben gemacht werden.

Geschäftlich notwendig
Ein neuer Laptop, neue Büromöbel oder aber eine neue Software, die für den Weiterbetrieb deines Business notwendig ist – all dies sind Ausgaben, die über kurz oder lang auf dich zukommen. Kalkuliere, welche Summe wann benötigt wird und berechne anhand der Laufzeit die monatlich erforderlich Summe.

Privat geplant
Eventuell träumst du davon in 3 Jahren eine große Asienrundreise zu unternehmen oder in 4 Jahren steht ein neues Auto an.
Vielleicht hast du den Traum vom eigenen Haus und planst, bis zur Realisierung in 5 Jahren, möglichst viel Eigenkapital ansparen. 

Leseempfehlung: 7 Möglichkeiten, in Immobilien zu investieren! Es muss nicht immer ein ganzes Haus sein, bereits mit wenig Geld kannst du vom Betongold profitieren.

Finanzcoaching Altersvorsorge finanzielle Freiheit

Dein Vorsorgecoach meint

Egal welche Ziele, welchen Lebensentwurf oder Startpunkt du hast: Um erfolgreich ans Ziel zu kommen benötigst du einen klaren Plan, dem du konsequent folgst, wissend, dass du ihn immer wieder anpassen musst.

Die Kontenmodelle sind dabei eine hervorragende Unterstützung um automatisiert die finanziellen Voraussetzungen für die Erreichung deiner Ziele zu schaffen.

Leseempfehlung: Kenne deine Rentenlücke! Warum du, sowohl als Angestellte:r als auch als Selbständige:r, bis zur Rente mind. 1 Million Euro für deinen Ruhestand brauchst!

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